Mehr als 32.000 Euro hat die Fördergesellschaft der Fachhochschule Dortmund 2023 an Studierende und Fachbereiche der Hochschule ausgeschüttet. Im Interview mit der FH-Online-Redaktion erläutert Celine Carstensen-Opitz, Vorsitzende der Fördergesellschaft, wer darüber entscheidet, welches Projekt eine Förderung erhält, ob sie wirklich jedes Jahr 800 Abschlussarbeiten liest und warum es sich auch für Studierende lohnt, beim Förderverein mitzumachen.
Frau Carstensen-Opitz, laut Ihrem Lebenslauf haben Sie an der Technischen Universität Dortmund studiert – wie passt das zusammen?
Celine Carstensen-Opitz: Das passt sehr gut zusammen. Niemand muss an der FH Dortmund studiert haben, um Mitglied der Fördergesellschaft zu werden. Wir freuen uns über jede Unterstützung. Die Fördergesellschaft steht allen Personen und Organisationen offen, die sich mit der FH verbunden fühlen, egal, ob Einzelpersonen, Vereine oder Firmen. Als Vorständin der VOLKSWOHL BUND Versicherungen ist es mir wichtig, dass mein Unternehmen die FH als renommierte Dortmunder Bildungseinrichtung unterstützt.
Wie engagieren sich die Mitglieder für die Fördergesellschaft? Ist das ein typisches Vereinsleben mit Versammlungen und Arbeitseinsätzen?
Celine Carstensen-Opitz: In erster Linie ist es die Aufgabe der Fördergesellschaft, Geld einzusammeln und damit die FH Dortmund und ihre Studierenden zu unterstützen, indem wir regelmäßig Projekte in Lehre und Forschung fördern. Das passiert einerseits durch die Mitgliedsbeiträge. Andererseits spenden einige tatsächlich regelmäßig über ihren Mitgliedsbeitrag hinaus. Und natürlich steht es allen Mitgliedern frei, sich um weitere Geldgeber zu kümmern – was uns als Fördergesellschaft sehr willkommen ist.
Was hat man denn davon, der Fördergesellschaft beizutreten?
Celine Carstensen-Opitz: Die FH Dortmund bildet Studierende aus, die später unsere Zukunft mitgestalten werden. Mit der Fördergesellschaft gibt es einen unkomplizierten Weg, die FH dabei zu unterstützen. So kann man mit einem geringen Geldbetrag etwas vergleichsweise Großes bewirken. Denken Sie an die Studierenden, deren Abschlussarbeiten wir bei der Akademischen Jahresfeier der FH Dortmund würdigen. Das Preisgeld hilft nicht nur beim Berufseinstieg, sondern bewirkt – gerade nach der anstrengenden Abschlussarbeit – auch mental einen Motivationsschub. Das bestätigen uns die Absolventinnen und Absolventen immer wieder.
Zu den Zielen der Fördergesellschaft gehört es, sowohl die Lehre und die Forschung als auch die Aus- und Fortbildung zu fördern und dabei den Praxisbezug zu vertiefen. Und wir wollen helfen, die Leistungen der FH Dortmund in der Öffentlichkeit darzustellen. Das versuchen wir, indem wir unter anderem benötigte Ausstattung finanzieren und Vorträge, Versammlungen und sonstige Veranstaltungen unterstützen. Dies alles ist für die Weiterentwicklung der Lehre und der Forschung extrem wichtig. Mit ihrer Arbeit stärkt die Fördergesellschaft nicht zuletzt den Wirtschafts- und Kulturstandort Dortmund. Auch deshalb sind viele Dortmunder Unternehmen bereits Mitglieder. Es ist übrigens ganz einfach: Nutzen Sie unser Antragsformular (PDF) (Öffnet in einem neuen Tab) .
Wie sähe die FH Dortmund ohne die Fördergesellschaft aus?
Celine Carstensen-Opitz: Da wäre in der Vergangenheit vermutlich manches Projekt nicht zustande gekommen. Nehmen Sie nur das Race-Ing.-Team, in dem sich kreative Köpfe verschiedener Fachrichtungen dem Rennwagenbau widmen, und das nebenbei eine wirklich gute Werbung für die FH ist. Oder die IEEE IDAACS-Konferenz 2023 (Öffnet in einem neuen Tab) , die Forscher und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern in Dortmund zusammengebracht hat. Die Sommerakademie des Fachbereichs Architektur in Montagnac und das Projekt „Lernen neu Denken“ des Fachbereichs Angewandte Sozialwissenschaften sind weitere Beispiele für Aktivitäten, die wir in letzter Zeit unterstützt haben. Zukünftig wollen wir mit der Fördergesellschaft noch stärker die Zusammenarbeit der Fachhochschule mit den regionalen Unternehmen intensivieren. Gleichzeitig wird auch der Zuschuss- und Förderbedarf der Fachbereiche noch einmal zunehmen, wodurch die Fördergesellschaft an Bedeutung gewinnt.
Es ist sicherlich ein schöne Aufgabe Geld zu verteilen. Aber weckt das nicht auch Begehrlichkeiten?
Celine Carstensen-Opitz: Darüber, welche Projekte wir fördern werden, entscheiden nie einzelne Personen. Dafür ist der Vorstand der Fördergesellschaft zuständig. Wer einen Förderantrag (PDF) (Öffnet in einem neuen Tab) stellen möchte, kann ihn unkompliziert über foerdergesellschaftfh-dortmundde einreichen.
Bei der akademischen Jahresfeier sind es die besten Abschlussarbeiten von FH-Absolvent*innen, die Sie im Namen der Fördergesellschaft würdigen. Bei mehr als 800 Absolventinnen und Absolventen im Jahr haben Sie da ganz schön was zu lesen. Wie treffen Sie die Entscheidung, wer gewinnt?
Celine Carstensen-Opitz: Ja, bei der Akademischen Jahresfeier vergeben wir unter anderem einmal im Jahr den Preis für die beste Absolventin oder den besten Absolventen eines jeden Fachbereichs. Wir müssen dafür aber keine 800 Arbeiten lesen. Das nehmen uns die Fachbereiche ab. Dort wird im Vorfeld entschieden und auch begründet, wer den Preis bekommen soll. Beim Forschungspreis für besondere Leistungen in der Forschung und Entwicklung entscheidet eine Jury, die aus Mitgliedern der Fördergesellschaft besteht, nach objektiven Kriterien. Darüber hinaus vergeben wir den Promotionspreis für eine herausragende, kooperative Promotion. Außerdem gibt es von uns den Lehrpreis für besondere Leistungen in der Lehre, für den die Fachschaften ihren Vorschlag machen.
Könnte eine Mitgliedschaft in der Fördergesellschaft bereits für Studierende interessant sein?
Celine Carstensen-Opitz: Ehrlich gesagt, haben wir nur wenige studierende Mitglieder. Trotzdem kann ich allen Studierenden nur empfehlen, mitzumachen. Die Möglichkeit zum Netzwerken ist sicher einmalig.
Was plant der Förderverein in der nahen Zukunft?
Celine Carstensen-Opitz: Tatsächlich möchten wir gern die Fachausschüsse wieder aufleben lassen. Diese Gremien sind dafür gedacht, einen Gedankenaustausch zwischen den Professoren der Fachhochschule und interessierten Mitgliedern der Fördergesellschaft zu ermöglichen. Am Ende profitieren alle: Die Fachhochschule kann ihre Themen mit externen Partnern diskutieren, während die Teilnehmer aus den Reihen der Fördergesellschaft und Vertreter der Dortmunder Unternehmen einen Einblick in aktuelle Lehrinhalte sowie in Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten erhalten.