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Forschungsschwerpunkt DigiTransPro

Ein Plan für nicht planbare Veränderungen

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Das Projektteam von "DigiTransPro" an der FH Dortmund (von rechts): Prof. Dr. Jan Christoph Albrecht, Prof. Dr. Carsten Wolff, Hermina Motruk, Prof. Dr. André Dechange und Prof. Dr. Marco Boehle.

Unter dem Namen „DigiTransPro“ entsteht an der Fachhochschule Dortmund ein neuer Forschungsschwerpunkt zu digitalen Transformationsprozessen. Die Frage, der Lehrende, Promovierende und Studierende insbesondere der Fachbereiche Informatik und Wirtschaft nachgehen wollen, lautet: Wie kann der digitale Wandel in Unternehmen, aber auch in der Gesellschaft gestaltet werden?

„Digitalisierung ist die technische Automatisierung vorhandener Prozesse“, erklärt Prof. Dr. Carsten Wolff (Öffnet in einem neuen Tab) , Lehrender am Fachbereich Informatik und im Vorstand des Instituts für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) (Öffnet in einem neuen Tab)  der FH Dortmund. „Transformation ist einen Schritt größer. Sie beschreibt eine Entwicklung, die bisher so nicht möglich und damit auch so nicht vorhersehbar war.“ Messenger-Dienste und Social Media etwa seien eine Transformation der Kommunikation. Ähnliche Umbrüche durchlaufen aktuell viele Branchen.

Leonardo Da Vincis Schuhmacher

Wenn Prof. Wolff über (digitale) Transformation spricht, beginnt er auch mal bei Leonardo Da Vincis Schuhmacher: „Der konnte sich im 15. Jahrhundert auch nicht vorstellen, dass wir heute Schuhe irgendwo auf der Welt produzieren, ohne den Fuß ausgemessen zu haben. Und dass wir diese Schuhe in Geschäfte stellen, ohne zu wissen, ob sie dort gekauft werden.“ So aber funktioniert der Schuhmarkt heute. Auch die Industrielle Revolution war eine Transformation.

„Die Industrialisierung hat sich durchgesetzt, denn die Massenproduktion mit standardisierten Verfahren war effizienter“, erklärt Carsten Wolff. Wenn digitale Transformation die Effizienz ebenfalls steigert, werde sie sich auch durchsetzen. Was das für den Schuhkauf bedeutet, weiß auch Professor Wolff heute noch nicht: „Vielleicht schaue ich bald nur in eine Kamera und eine KI erstellt den passenden Schuh nach meinen Wünschen – ohne, dass ich diese aussprechen muss. Wir sind bei der digitalen Transformation noch ganz am Anfang.“

Veränderungsprozesse gestalten

Die Herausforderung liegt darin, Veränderungsprozesse zu gestalten, ohne vorab schon das Ergebnis zu kennen. „Genau dafür wollen wir Methodiken generieren, die sich an bestehenden Ideen des Projektmanagements orientieren, aber auch darüber hinausgehen“, erklärt Dr. Jan Christoph Albrecht (Öffnet in einem neuen Tab) , Professor für Projektmanagement am Fachbereich Wirtschaft. Mit dem internationalen Studiengang „European Master in Projekt Management“ sei die FH Dortmund dafür bereits gut positioniert. „Wir wollen Projektmanagement in allen Fachrichtungen und möglichst vielen Studiengängen der FH Dortmund verankern“, ergänzt Carsten Wolff. Diese interdisziplinäre Ausrichtung sei wichtig, um den technologischen Wandel mit neuen Partizipationsansätzen voranzutreiben.

„Digitale Transformation betrifft nicht nur ein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Branche, sie wirkt in die Gesellschaft“, betont auch Prof. Albrecht. Darum benötigen Veränderungsprozesse ein gutes Management. Heißt: den Wandel Schritt für Schritt vorantreiben, dabei alle Beteiligten mitnehmen und zugleich die große Vision nicht aus den Augen verlieren. Carsten Wolff: „In vielen Ländern ist Projektmanager*in bereits eine geschützte Berufsbezeichnung, die eine Ausbildung erfordert. In Deutschland haben wir noch Nachholbedarf. Mit DigiTransPro werden wir dazu beitragen, Veränderungsprozesse zu professionalisieren.“