impEct No. 12

Die vorliegende Nummer 12 von impEct ist dem Andenken von Roberto Portillo Tijerina gewidmet. Er war Absolvent des Studienganges International Business, Deutsch-Spanischer Zweig. Am 3. September 2019 ist er bei einer Gasexplosion in seiner Heimatstadt Chihuahua, Mexiko, ums Leben gekommen. Im ersten Teil haben einige seiner Freunde Erinnerungen an Roberto zusammengetragen.

Der zweite Teil von impEct Nr. 12 umfasst sieben Aufsätze.

Victor Neumann, Historiker und Professor an der Universität des Westens in Timişoara, Rumänien, thematisiert einerseits die Pionierrolle der Bewohner dieser Stadt für die rumänische Revolution, die 1989 zum Sturz des Ceauşescu-Regimes geführt hat. Andererseits meldet er Kritik an der Verarbeitung der damaligen Ereignisse durch die folgenden Regierungen an.

Victor Neumann ist auch Autor des in zweiter Auflage erschienenen Buches „The Temptations of Homo Europaeus. An Intellectual History of Central and Southeastern Europe“, dessen Thesen von Werner Müller-Pelzer resümiert werden.

In dem daran anschließenden Aufsatz erörtert Werner Müller-Pelzer die Frage, inwieweit die von Neumann detailliert dargestellten Erfahrungen im Herrschaftsbereich der Habsburger für Europas Zukunft relevant sind.

Martín Mercado Vásquez ist Dozent an der Universidad Mayor de San Andrés in La Paz, Bolivien und eng mit der Neuen Phänomenologie, von Hermann Schmitz begründet, verbunden. Sein erster Beitrag bezieht sich auf die spanische Übersetzung der „Kurzen Einführung in die Phänomenologie“; er wird eingeleitet von Werner Müller-Pelzer.

In seinem zweiten Beitrag erörtert Martín Mercado das Verhältnis von Leib und Erzählung bei der Konstituierung der persönlichen Identität.

Der folgende Aufsatz von Martín Mercado ergänzt das Thema durch die Einbeziehung von Thesen, die der Psychologe Philipp Lersch vorgetragen hat.

Der zweite Teil wird abgeschlossen durch die Präsentation von Teo Geldner: Er ist Absolvent des Studienganges International Business und zurzeit an der FernUni Hagen beschäftigt. Das Thema seiner volkswirtschaftlichen Dissertation ist die Rolle von sog. Sentiment Indikatoren für die Geld- und Währungspolitik.

Der dritte Teil von impEct Nr. 12 dreht sich um den Interessenschwerpunkt des Herausgebers: Europa und das neue MONTAIGNE-Programm. Über den Stand der Veröffentlichungen dazu informiert unten die zweite Abteilung.

In der ersten Abteilung findet man sieben kleinere Veröffentlichungen; drei davon sind auch in englischer, französischer bzw. spanischer Version verfügbar. Die Basisübersetzungen sind mit Hilfe von www.DeepL.com/Translator erstellt worden (kostenlose Version).

Aus unterschiedlicher Perspektive wird der Zusammenhang Europa und das MONTAIGNE-Programm aufgeschlüsselt. Da die Texte sich auf dasselbe Thema beziehen, waren Wiederholungen nicht zu vermeiden.

Die zweite Abteilung gibt einen Überblick über den Stand der Veröffentlichungen des impEct-Herausgebers zum Thema Europa und das MONTAIGNE-Programm.

Zwei Einschätzungen von Historikern über ein weiteres, aktuelles Buch Victor Neumann ergänzen die oben aufgeführten Arbeiten zu Europa.

In der dritten und letzten Abteilung wird eine Kuriosität der deutschen Presselandschaft dokumentiert: Es handelt sich um eine Pressemitteilung, welche in der BILD-Zeitung veröffentlicht, aber wiederum auch nicht veröffentlicht worden ist.

Die Pressemitteilung der ungarischen Regierung: „Über die Zukunft der Europäischen Union“ berührt unmittelbar das Forschungsthema des Herausgebers. Die kuriosen Umstände der Veröffentlichung verdienen eine kurze Erklärung.

Der Text der Pressemitteilung ist von den Printmedien und Sendern der ARD kritisch kommentiert, aber nicht reproduziert worden. Wer die BILD-Zeitung nicht regelmäßig liest, konnte sich über den Sachverhalt nicht informieren, denn der Text selbst – als Anzeige ausgewiesen – ist bis auf die kostenpflichtige e-Version der BILD-Zeitung im Netz nicht verfügbar – mit der Begründung, man wolle nicht die Propaganda der Regierung von Victor Orbán verbreiten. Zur Erinnerung: Alle bisherigen Bundesregierungen haben zu gegebenem Anlass Anzeigen veröffentlicht, um ihre jeweilige Politik darzustellen. In der Regel waren die Texte der Anzeigen bzw. die Anzeigen selbst in unterschiedlichen Medien frei zugänglich und wurden von der jeweiligen Opposition mitunter kritisch kommentiert.

Auf Anfrage hat der Deutsche Presserat seine Nichtzuständigkeit erklärt: Jede Redaktion habe die Freiheit zu entscheiden, worüber sie berichten wolle. Von der für die Pressefreiheit weltweit eintretenden NRO Reporter ohne Grenzen war bislang keine Stellungnahme zu erhalten. Die Organisation kümmert sich u.a. um das Schicksal von Julian Assange.

Festzuhalten ist, dass die in der Pressemitteilung angesprochenen Punkte in der wissenschaftlichen Literatur behandelt und kontrovers diskutiert werden.

Werner Müller-Pelzer

Dortmund, 07. Februar 2022