Über das Lehrgebiet
In ästhetischer, persönlicher und gesellschaftlicher Hinsicht kann Gestaltung Dinge oder Gedankengut verändern. Gestalten heißt etwas zu entwickeln, zusammenzubringen und diesem eine bestimmte Form zu geben. Das umfasst Tätigkeiten von der skizzenhaften Idee über das Entwerfen bis zur Realisierung. Wir bewegen uns damit im Kontext von Raum, Bild, Form, Funktion, Mensch, Technologie und Kunst – Kunst im Sinne schöpferischen Tuns. Gestaltung hat den Anspruch, ausgehend von vielschichtigen Anforderungen Funktion und Form in Einklang zu bringen. Das Erkennen von formalen und inhaltlichen Zusammenhängen sowie ein Bewusstsein der Untrennbarkeit jeder Form von ihrem Umraum sind Grundsteine für das gestalterische Handeln. Um Räume, im abstrakten wie im tatsächlichen Sinne, mit eigenem Blick und in einer eigenständigen Art und Weise zu formulieren, werden gestalterische Fähigkeiten benötigt. Hierzu gehören das Fühlen, das Sehen, das Denken und das Machen. Gestalterisches Handeln in der Praxis bedeutet, sein Wissen und seine Fähigkeiten bei der Ideen- und Formfindung einzusetzen. Wichtig dabei ist die Sensibilität für gegenwärtige Themen und Fragen. Es geht darum, ein Gespür und Bewusstsein zu entwickeln für Phänomene, die unser Leben in der heutigen, technisierten globalisierten Umwelt bestimmen. Architektur, Design und Kunst sind eingebunden in ihre Zeit, in gesellschaftliche Belange, Entwicklungen und Phänomene. Sie werden einerseits von diesen Zeitfragen beeinflusst und wirken andererseits auf diese zurück, indem sie sie reflektieren, kommentieren und selbst den jeweiligen Zeitgeist prägen.
