Die Europäische Kommission hat einem wichtigen Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (sog."IPCEI", stehend für Important Project of Common European Interest) im Bereich Cloud- und Edge-Computing-Technologien zugestimmt.
In dem Projekt, genannt IPCEI Next Generation Cloud Infrastructure and Services (IPCEI CIS), nehmen 12 EU-Mitgliedstaaten teil: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Polen, Slowenien, Spanien und Ungarn. Das Projekt wurde von sieben Ländern angemeldet.
Die Mitgliedstaaten werden bis zu 1,2 Milliarden Euro an staatlichen Beihilfen bereitstellen, um zusätzliche private Investitionen von bis zu 1,4 Milliarden Euro freizusetzen. Das IPCEI umfasst 19 hoch innovative Projekte von Unternehmen, darunter auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Das IPCEI CIS zielt darauf ab, das erste interoperable und offen zugängliche europäische Datenverarbeitungsökosystem, den Multi-Provider-Cloud-zu-Edge-Kontinuum, zu entwickeln. Dies umfasst die Entwicklung von Datenverarbeitungsfähigkeiten, Software- und Datenaustauschwerkzeugen sowie energieeffizienten und vertrauenswürdigen Cloud- und Edge-verteilten Datenverarbeitungstechnologien und -diensten.
Die Forschung, Entwicklung und erste industrielle Umsetzung werden zwischen 2023 und 2031 stattfinden. Das IPCEI wird voraussichtlich hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und zur Digital- und Grünen Transition in Europa beitragen. Die Kommission hat die IPCEI-Regeln überprüft und festgestellt, dass das IPCEI CIS die erforderlichen Bedingungen erfüllt und mit den Beihilfevorschriften der EU im Einklang steht.
EMULATE
Das Projekt EMULATE ist Teil des IPCEI CIS. Die FH Dortmund ist neben der Forschung dafür zuständig, Tools zur Bewertung von Edge-Computing-Lösungen bereitzustellen.
Aktuell fehlen solche Tools für potenzielle Nutzer, was die Planung und Umsetzung von Edge-Computing-Lösungen erschwert. Durch eine Emulationsplattform und eine Diagnoseplattform sollen diese Lücken geschlossen werden. Die Emulationsplattform ermöglicht die Erstellung digitaler Zwillingsmodelle von Cloud-Edge-Infrastrukturen, während die Diagnoseplattform bei der Bewertung und Fehlerbehebung von bestehenden Umgebungen unterstützt.
Somit soll das Projekt den Planungsprozess für Edge-Computing-Lösungen beschleunigen und deren Qualität verbessern.
Die Projektleiter sind Prof. Dr. Rolf Schuster und Prof. Dr. Stephan Recker.