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„Be the Boss“

FH-Studentin war für einen Tag Chefin der Brockhaus AG

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Aya Rbib und Brockhaus-Vorstand Matthias Besenfelder im Austausch über die Jahresplanung. Beim „Boss-Day“ hat die FH-Studentin für einen Tag den Chefposten des Lüner IT-Spezialisten übernommen.

„Aya Rbib – Geschäftsleitung“. Selbst das Schild am Türrahmen in der Firmenzentrale der Brockhaus AG trägt an diesem 16. Oktober 2024 ihren Namen. Die Studentin der Fachhochschule Dortmund hat für einen Tag den Chefposten des Lüner IT-Dienstleisters mit mehr als 170 Mitarbeitenden übernommen. „Be the Boss“ heißt die Aktion der Brockhaus AG in Kooperation mit der FH. 

Studierende aus IT-nahen und Business-orientierten Studiengängen an der FH konnten sich für den Führungsposten auf Zeit bewerben. Die Jury-Wahl fiel auf Aya. 22 Jahre alt. Vor zwei Jahren für das Studium nach Deutschland gekommen. Im dritten Semester. Wirtschaftsinformatik.

Jetzt sitzt sie zusammen mit Vorstand Matthias Besenfelder in dessen – und heute ihrem – Büro. Review-Meeting, Jahresplanung, Vier-Augen-Gespräch: Der Tag von Aya Rbib ist voll und hat ihr Bild vom Chef-Sein neu ausgerichtet. „Es gibt so viele Herausforderungen und ständig sind wichtige Entscheidungen zu treffen“, resümiert die Studentin. „Ich hatte erwartet, dass ein*e Chef*in mehr delegiert, eher die grobe Linie vorgibt. Aber es geht tief in die Details.“ Dabei erspart ihr die Brockhaus AG auch keine angespannten Situationen, etwa in Gesprächen mit Mitarbeitenden über Leitung und Ziele.

Dazu noch die Auswertung der Kundenzufriedenheit und die nächsten Schritte der Abteilung IT-Security. „Wir springen ganz schön von Thema zu Thema“, sagt Aya am Nachmittag. Matthias Besenfelder lacht: „Dieser Tag ist typisch für meinen Alltag.“

Einblicke geben – Input bekommen

Aya Rbib und Matthias Besenfelder im intensiven Austausch.

Der Brockhaus-Vorstand hat selbst an der FH Dortmund Wirtschaftsinformatik studiert. Mit dem Boss-Day will er reale Einblicke in die Tätigkeiten im Top-Management einer mittelständischen IT-Consultancy weitergeben. Gleichzeitig hatte er sich Input und neue Perspektiven erhofft – und wird nicht enttäuscht. Im Termin mit Verantwortlichen für Recruiting und Employer Branding kann Aya Rbib ihre persönliche Lebensrealität einbringen. Auf welchen Plattformen lohnen sich Job-Angebote von Unternehmen, wo sind sie störend? Wie muss sich eine Firme heute im Netz präsentieren? Was ist der Zielgruppe wichtig? „Das sind Ideen und Impulse, die ich mir von außen gewünscht habe“, sagt Matthias Besenfelder zufrieden.

Auch Aya Rbib nimmt nicht nur Management-Strategien aus dem Boss-Day mit. „Das Thema IT-Sicherheit ist sehr spannend. Das werde ich im Studium vertiefen“, sagt die FH-Studentin. Im Meeting dazu hatten sie intensiv über die richtige Balance zwischen Sicherheit von Daten und Hardware und Nutzerfreundlichkeit gerungen.

Der Tag im Chefsessel des IT-Dienstleisters für Versicherungen ist erst weit nach 18 Uhr zu Ende. Lohnt sich der Stress? „Auf jeden Fall“, sagt Aya Rbib. „Ich habe mir das erst nicht zugetraut und war unsicher“, räumt die 22-Jährige ein. „Aber diese Angst muss man abwerfen und einfach machen! Es war eine großartige Gelegenheit und ich habe viel gelernt.“ Vielleicht bekommen bald weitere Studierende die Chance dazu. „Ich mache auf jeden Fall wieder mit“, sagt Matthias Besenfelder.