Netzwerken, Erfahrungen austauschen, voneinander lernen – die Vizepräsident*innen und Prorektor*innen für Nachhaltigkeit sowie Nachhaltigkeitsmanager*innen der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben sich am Freitag, 27. September 2024, an der Fachhochschule Dortmund getroffen. Als Best-Practice-Beispiel wurde dabei das „Green Consulting“ des Fachbereichs Design vorgestellt.
Prof. Dr. Franz Vogler, Prorektor für Nachhaltigkeit und Digitalisierung der FH Dortmund, hatte zu diesem Erfahrungsaustausch eingeladen. Die Treffen finden regelmäßig statt. „Wir alle haben uns auf den Weg gemacht, ressourcenschonender und nachhaltiger zu agieren“, sagte Franz Vogler. Das gelte für die Infrastruktur an den Hochschulen ebenso wie in der Lehre und in der Forschung. „Dabei hilft es, wenn wir voneinander lernen, unsere Strategien aufeinander abstimmen und Kooperationen im akademischen Bereich wie auch in den operativen Nachhaltigkeitsprojekten fördern.“
Beim Arbeitstreffen, das am Campus Max-Ophüls-Platz stattfand, berichteten Teilnehmende unter anderem aus der Nachhaltigkeitsallianz für angewandte Wissenschaften (NAW NRW) und der Nachhaltigkeitsinitiative der Universitäten in NRW (Humbolt^N). Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg stellte ihr Nachhaltigkeitsmanagement vor und die Hochschule Bochum ihren Nachhaltigkeitsbericht. Applaus gab es für die FH Dortmund, die für die Pilotphase zum Audit „Nachhaltigkeit an Hochschulen“ von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausgewählt wurde. Gemeinsam mit Sebastian Kreimer, Leiter des CSR-Office, hatte Franz Vogler bereits auf dem vergangenen Treffen des Arbeitskreises die Gemeinwohlbilanzierung der FH Dortmund (Öffnet in einem neuen Tab) sowie das mobile Nachhaltigkeitsbüro „Soffi“ (Öffnet in einem neuen Tab) vorgestellt.
Wie werden Filmprojekte nachhaltiger?
Diesmal lag ein inhaltlicher Schwerpunkt auf dem „Green Consulting“ an der FH Dortmund. Professorin Sandra Hacker vom Fachbereich Design und die Leitung des Produktionsbüros Film & Sound Carina Witte (wissenschaftliche Mitarbeiterin) sind zertifizierte „Green Consultants Film & TV“ und begleiten Studierende am Fachbereich bei ihren Filmprojekten. „Jährlich werden circa 80 bis 90 studentische Projekte umgesetzt“, berichtet Carina Witte. Dabei sollen möglichst viele Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden – sei es bei den Themen Energie, Transport, Materialeinsatz oder Verpflegung. „Die Film- und Medienwirtschaft hatte im Vergleich zu anderen Branchen eher schlechte Ökobilanzen“, so Sandra Hacker. In Deutschland soll sich das ändern. Die großen Produzenten, von der ARD bis zu Netflix, haben sich verpflichtet, ökologische Standards einzuhalten. „Darauf bereiten wir unsere Studierenden vor“, betont Professorin Hacker.
Dank der zwei Green Consultants hat sich an der FH Dortmund bereits viel getan. So verleiht das Produktionsbüro Film & Sound (Öffnet in einem neuen Tab) Mehrweggeschirr und stellt eine Küche und Zubehör zum Kochen für große Gruppen bereit. „Allein so haben wir beispielsweise bereits 27.000 Papp- und Plastikteller eingespart“, berichtet Carina Witte. Der Einsatz von wiederverwendbaren Studio-Modulen verringert nicht nur die Kosten für den Kulissenbau, sondern spart Ressourcen. Die Scheinwerfer werden nach und nach auf LED-Technik umgerüstet, und Spiegel bündeln Sonnenlicht am Filmset. Erstmals wird es in diesem Semester zudem ein Seminar „Green Filmmaking“ geben.
Bei den Nachhaltigkeits-Expert*innen der anderen Hochschulen stieß das Projekt auf großes Interesse. Auf einem Rundgang durch den Fachbereich Design am Max-Ophüls-Platz konnten sie die neue Technik unmittelbar in Aktion erleben. Den Abschluss des Treffens bildete für alle Interessierten ein gemeinsamer Besuch der „Science Night“ im und am Dortmunder U-Turm.