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DIGIVENT

Digitales Therapieunterstützungssystem in der außerklinischen Beatmung bei COPD-Patienten

Schnelle Fakten

Über das Projekt

Digitale Innovationen können Versorgungsengpässen entgegenwirken

Schätzungen zufolge wird die COPD bis zum Jahr 2030 die dritthäufigste Todesursache sein.[1] Schon jetzt leiden über 250 Millionen Menschen weltweit an der nicht reversiblen Verengung der Atemwege.[2] In Europa entstehen durch die Behandlung und durch Produktivitätsausfälle Kosten in Höhe von 48,4 Milliarden Euro jährlich.[3] Die nichtinvasive Beatmung (NIV) stellt eine nichtmedikamentöse Behandlungsoption für einen Teil der COPD-Patienten im fortgeschrittenen Stadium dar. Sie kann die Lebensqualität und das Langzeitüberleben verbessern. Die neuen Erkenntnisse über die Wirksamkeit der NIV bei einem ausgewählten Patientenkollektiv, der damit verbundene zu erwartende Zuwachs an Patienten, die eine NIV verordnet bekommen, und der jetzt schon spürbare Fachkräftemangel könnten zu einem gesundheitspolitischen Problem werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind innovative digitale Lösungen gefragt. „Mit DIGIVENT wollen wir eine Lösung entwickeln, die eine leitliniengerechte Einleitung und Kontrolle der nichtinvasiven Beatmung bei COPD-Patienten außerhalb der Klinik unterstützt und damit auch in Zukunft eine ausreichende und hochwertige Versorgung ermöglicht“, erklärt Thomas Vollmer, Senior Scientist bei der Philips GmbH Innovative Technologies Aachen und Projektkoordinator.

Studien belegen Vorteile der NIV bei COPD

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen die Bedeutung der NIV als Therapieoption für COPD-Patienten. So zeigte eine von Royal Philips unterstützte britische Studie aus dem Jahr 2017, dass COPD-Patienten mit persistierender Hyperkapnie nach einer lebensbedrohlichen Exazerbation von der häuslichen NIV profitieren. Das Risiko, innerhalb der nächsten zwölf Monate wieder stationär behandelt werden zu müssen oder zu versterben, war bei der Gruppe mit Langzeit-Sauerstofftherapie plus NIV um 17 % geringer als bei der Gruppe, die nur Sauerstoff bekam; das Risiko für eine erneute Exazerbation war um 25 % reduziert.[4]

Leitlinie plädiert für sektorenübergreifende Betreuung und Vernetzung

Noch finden die Einleitung und Kontrolle der NIV im Rahmen eines mehrtägigen stationären Aufenthaltes im Krankenhaus statt. In der S2k-Leitlinie „Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz - Revision 2017“ heißt es allerdings, dass „eine sektorenübergreifende Betreuung außerklinisch beatmeter Patienten grundsätzlich wünschenswert“ sei.[5] Hier setzt das Projekt DIGIVENT an. „DIGIVENT soll untersuchen, ob die Einleitung und Kontrolle einer NIV bei COPD-Patienten zukünftig durch medizinisches Personal außerhalb der Klinik unter telemedizinischer ärztlicher Aufsicht durchzuführen ist“, so Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher, Direktor der Klinik für Pneumologie und internistische Intensivmedizin der Uniklinik RWTH Aachen und Initiator des Projekts.

[1] http://www.who.int/respiratory/copd/World_Health_Statistics_2008/en/

[2] Global Burden of Disease Study 2016, http://ghdx.healthdata.org/gbd-2016

[3] European Lung White Book. The cost of respiratory disease, www.erswhitebook.org/chapters/the-economic-burden-of-lung-disease/

[4] Murphy, Patrick B. et. al.: Effect of home noninvasive ventilation with oxygen therapy vs oxygen therapy alone on hospital readmission or death after an acute COPD exacerbation. A randomized clinical trial. JAMA, 2017. https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2627985

  
[5] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-008l_S2k_NIV_Nichtinvasive_invasive_Beatumung_Insuffizienz_2017-10.pdf, Kap. 5.4

Fördergeber

 BMBF

Förderprogramm / Forschungsprogramm

Digitalisierte Gesundheitsversorgung

Kooperations-/Projektpartner

Philips GmbH Innovative Technologies Aachen

Kairos GmbH

Universitätsklinikum Aachen

Ressourcen

Publication

Daniel Keuchel, Britta Böckmann and Nicolai Spicher. Semantic verification during BPMN modeling of healthcare processes by integrating Shapes Constraint Language (SHACL) graphs. In Proceedings of the 64th Annual Conference of the German Association for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (GMDS), Dortmund, Germany, 08.-11.09.2019

Kontakt & Team

Ansprechperson und Leitung

Team

Kamil Lorek

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