Über das Projekt
Pavillon digital fabriziert
Einen sechs Meter langen Pavillon mit Satteldach stellten zwei Bachelorabsolventen im Fachbereich Architektur vor – produziert in einer innovativen, durchgängig digitalen Prozesskette.
Grundlage der Bachelorarbeit war die Teilnahme an der „Mextropoli 2019 Pavilion Competition“ in Mexiko. Der internationale Architekturwettbewerb hatte dazu aufgerufen, einen Pavillon zu entwerfen und zu bauen, der sich vorübergehend in die Stadt einfügen und dem Anspruch der Nachhaltigkeit genügen sollte.
Ansatz des parametrischen Entwurfs von Lukas Kirtz und Karl Rösler war die Verknüpfung von alt und neu, von traditioneller Bauweise und digitaler Planung. Der mit Schindeln in minimal unterschiedlich angebrachten Winkel überdachte Gang wurde im Maßstab 1:1 umgesetzt. Betreut wurden die Arbeit durch das Lehrgebiet Digitale Methoden in der Architektur.
Die Materialgrundlage des Pavillons ist Wabenpappe, die gleichermaßen stabil und leicht ist. Zugeschnitten wurden sie mit Hilfe eines Schneideplotters. Die dafür nötigen Daten wurden aus einem parametrisch erstellten 3D-Modell herausgelesen und direkt an die Maschine weitergeleitet. Von da an produzierte der Schneideplotter automatisch eine Vielzahl an Einzelteilen, oft nur minimal in der Größe unterschiedlich. Um die genaue Position der rund 2000 Einzelteile im Gesamtkonstrukt zu definieren, wurden alle Elemente mit einer Kennzahl versehen. Einfache Steckverbindungen erlaubten es, den Pavillon innerhalb kurzer Zeit auf- und abzubauen bzw. alle Teile getrennt zu recyceln.