Über das Lehrgebiet
Der Metallbau hat in der Architektur eine lange Tradition. Schon Konstrukteure wie Jean Prouvé oder R. B. Fuller erkannten, dass sich neben üblichen Bauteilen wie Well- und Trapezprofile noch andere Konstruktionen aus dem gut formbaren Halbzeug generieren ließen. Ihre Realisationen reichen vom Möbelstück über Systemhäuser bis hin zu großen Kuppelbauten. Sie beweisen, dass mit intelligenter Planung neue Wege in der Architektur beschritten werden können. Angesichts neuer Technologien und Konstruktionsmöglichkeiten bietet der Metallbau auch heute ein spannendes Betätigungsfeld. Während sich industriell hergestellte Bauteile mehr denn je durch ihre Effizienz und Beständigkeit auszeichnen, wartet sowohl im strukturellen als auch im technologischen Bereich ein weites Aufgabenfeld auf zukünftige Architekten. Neue strukturelle Ansätze, wie die Facettierung komplizierter Formen, zeigen eine der Optionen, nicht-orthogonale Formen in der gebautenUmwelt umzusetzen. Fragen der Ästhetik und Wirtschaftlichkeit werden damit gleichermaßen abgedeckt. Auch neue Technologien wie das Hydroformen erlauben es heutigen Planern, völlig neue und effiziente Lösungen im Bauteilbereich anzustreben. Natürlich spielt auch die energetische Optimierung von Fassaden und Dächern eine große Rolle, die im Zuge der Nachhaltigkeit immer weiter verfeinert wird. Systemintegrierte Ansätze wie Solarthermie oder Fotovoltaik können helfen, reine „Nutzflächen“ zur Energiegewinnung umzufunktionieren. Kennzeichnend für das Fach „Metallbau“ ist die unmittelbare Einbeziehung der Studierenden in die Projekte. So ist neben der theoretischen Betrachtung immer ein Bezug zur Praxis anvisiert, der im Idealfall in einer gemeinsamen Umsetzung im Maßstab 1:1 mündet. Die Vernetzung mit Kooperationspartnern aus der Region stellt hierfür eine gute Ausgangsbasis dar. Während im Bachelorstudiengang vor allem Grundlagen einstudiert werden, können die Studierenden im Masterstudiengang „Gebäudehüllen aus Metall“ ihre Kenntnisse vertiefen und bis in die Forschung vordringen.
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Jan Baumhauer