Agenda 2030
2015 wurde die Agenda 2030 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Sie umfasst 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Diese Ziele richteten sich in erster Linie an Regierungen weltweit, aber auch an die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft. Zielsetzung ist die Umsetzung von 17 SDG’s (Sustainable Development Goals) und 169 Unterzielen bis 2030. Sie beinhalten eine politische Zielsetzung für eine nachhaltige Entwicklung der Weltgemeinschaft und beziehen sich z.B. darauf, Armut und Hunger zu beenden, Ungleichheiten zu bekämpfen, die Selbstbestimmung der Menschen zu stärken, allen Menschen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen und die Lebensweisen weltweit nachhaltig zu gestalten. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der Vereinten Nation (Öffnet in einem neuen Tab) .
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Die Mitgliedsstatten der Vereinten Nationen haben sich von 2005 - 2014 im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ dazu verpflichtet, die Prinzipien der Nachhaltigkeit in ihren Bildungssystemen zu verankern. BNE bildet den Wertekern von Ziel 4 („Hochwertige Bildung“) und ist damit zugleich ein wichtiger Treiber für die gesamte Agenda 2030. Der deutsche BNE-Prozess wird von der deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)betreut. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des BMBF (Öffnet in einem neuen Tab) .
Brundtland-Bericht
1987 kam der Brundtland-Bericht heraus, welcher die bis heute gültige Definition einer „nachhaltigen Entwicklung“ liefert. Gro Harlem Brundtland war norwegische Ministerpräsidentin und hatte damals den Vorsitz der 1983 gegründeten Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der UN inne. Der Titel des Berichts lautete, „Our common Future“ (Unsere gemeinsame Zukunft). Die Definition zu „nachhaltiger Entwicklung“ lautete in der deutschen Übersetzung von Volker Hauff:
„Dauerhafte Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
Der Bericht gab den Anstoß für die heute bekannten, jährlich stattfindenden Weltklimagipfel, den „Conference of the Parties“ (COP). Mehr dazu unterm Begriff "Weltklimagipfel".
Club of Rome
1965 beginnt die Geschichte der Nachhaltigkeit im Sinne einer global geführten Debatte. Der italienische Industrielle Aurelio Peccei hielt eine Rede auf einem Kongress und stieß damit bei dem schottischen Leiter der Wissenschaftsabteilung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Alexander King auf großes Interesse, da beide die tiefe Sorge um die langfristige Zukunft der Menschheit und den Planeten einten. Peccei und King beriefen ein Treffen europäischer Wissenschaftler in Rom ein. Eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern gründete, im Jahre 1968, den Club of Rome und machte sich auch sogleich an die Arbeit. Der Club untersuchte mithilfe von Computermodellen die Auswirkungen des ungezügelten exponentiellen Wachstums. Fünf grundlegende Faktoren des Wachstums standen im Fokus der Untersuchung:
- Bevölkerung
- landwirtschaftliche Produktion
- Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen
- industrielle Produktion
- Umweltverschmutzung
1972 kam der erste große Bericht „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome heraus, welcher eine weltweite, kontroverse Debatte auslöste, die bis heute anhält. Dieser Bericht sagte voraus, dass wir bei unverändertem Wachstum in 100 Jahren die Grenzen der Tragfähigkeit der Erde erreichen, also die endlichen Ressourcen aufgebraucht und auch die Belastungsgrenzen durch Umweltverschmutzung überschritten sein werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft Club of Rome. (Öffnet in einem neuen Tab)
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Der DNK ist ein Standard, den Unternehmen aller Art sowie öffentliche Einrichtungen nutzen, um über ihre Herausforderungen und Leistungen zur nachhaltigen Entwicklung zu berichten. Mit Hilfe von zwanzig DNK-Kriterien können Organisationen ihre nachhaltige Entwicklung erfassen, planen und umsetzen. Er wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) 2011 als freiwilliger Standard beschlossen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des DNK (Öffnet in einem neuen Tab) .
Für Hochschulen wurden eigens der Hochschul-DNK entwickelt, alle Informationen dazu finden Sie unter dem Begriff „Hochschul-DNK (HS-DNK)“.
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)
Im März 2018 wurde im Koalitionsvertrag der damaligen Bundesregierung die DNS zur Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen beschlossen. Ein wesentlicher Schlüsselfaktor bei der Umsetzung stellt die Bildung für nachhaltige Entwicklung dar. 2017 wurde ein Nationaler Aktionsplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet mit 130 Zielen und 349 konkreten Handlungsempfehlungen. Dieser Aktionsplan ist Bestandteil der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und wird federführend durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bundesregierung (Öffnet in einem neuen Tab) .
Die Nachhaltigkeitsdimensionen
Häufig wird Nachhaltigkeit auf die ökologische Dimension begrenzt. Diese Fokussierung ist durchaus sinnvoll, da wir ohne eine intakte Umwelt/Natur unsere Lebensgrundlage verlieren. Es hat sich allerdings recht früh durchgesetzt von drei Nachhaltigkeitsdimensionen zu sprechen, ökologisch, sozial und ökonomisch.
Der Grundgedanke in diesen Dimensionen liegt auf der Hand, eine rein ökologische Betrachtung würde viele soziale Standards/ Grundbedürfnisse unbeachtet lassen. So wäre ohne die moderne Landwirtschaft sicher die Versorgung mit Lebensmitteln schwierig und damit ein Grundrecht auf Nahrung kaum durchsetzbar. Auch die ökonomische Nachhaltigkeit unseres Handelns muss mitgedacht werden, würde man also ökologisch wichtige Entscheidungen immer vor wirtschaftliche Belange stellen käme es ebenso zu gesellschaftlichen Folgewirkungen durch z.B. Arbeitslosigkeit. Für die Darstellung der drei Nachhaltigkeitsdimensionen gibt es unterschiedliche Ansätze, allerdings setzte sich die integrative Darstellung durch, da es die Interdependenzen verdeutlicht.
Hochschul-DNK (HS-DNK)
Auf Initiative mehrerer Hochschulen hat der Rat für nachhaltige Entwicklung im Frühjahr 2015 beschlossen, den Deutschen Nachhaltigkeitskodex auf die spezifischen Aspekte von Hochschulen anzupassen. Bis Anfang 2016 wurden in Zusammenarbeit mit rund 50 Hochschulvertreter*innen eine Testversion erarbeitet und 2018 die endgültige HS-DNK verabschiedet. Dieser hochschulspezifische Nachhaltigkeitskodex besteht aus 20 Kriterien, welche die Entwicklung aller Nachhaltigkeitsmaßnahmen an Hochschulen in den Handlungsfeldern Governance, Lehre, Forschung, Betrieb und Transfer wiedergibt und somit einen Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung darstellt. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des DNK (Öffnet in einem neuen Tab) .
Nachhaltigkeit
Vor 300 Jahren formulierte der Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) am kursächsischen Oberbergamt in Freiberg das Prinzip der Nachhaltigkeit für die Forstwirtschaft. 1713 schrieb er in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ oder „haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht.“ zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung, dass nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen kann. Von Carlowitz sprach von einer „nachhaltenden Nutzung“ und führte damit den Begriff Nachhaltigkeit in Bezug auf die Waldwirtschaft erstmalig ein.
Nachhaltigkeitsbericht
Organisationen wie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Vereine können meist freiwillig (teilweise existieren bereits Berichtspflichten) einen Bericht erstellen, welcher den ökologischen und sozialen Einfluss ihres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns, sowie ihre nachhaltige Entwicklung und Zielsetzungen darstellen. Der Bericht zeigt sowohl ökologische Kennzahlen zu den Treibhausgas (THG) Emissionen, fossilen und regenerativen Energieverbrauch, Flächenverbrauch auf, als auch Entwicklungen der Organisation im sozialen Bereich. Darunter fallen z.B. die Vereinbarkeit von Familie & Beruf bei Beschäftigten, die Einhaltung der Menschenrechte innerhalb der Zuliefererketten für genutzte Produkte oder auch das Engagement der Organisation innerhalb der Zivilgesellschaft. Ziele der Berichterstattung sind die transparente Darstellung der nachhaltigen Entwicklung der Organisation, sowie die Darstellung der festgelegten Ziele für einen nachhaltige Entwicklung, sowie deren Zielerreichung. Der Bericht dient dabei nur der Darstellung die Festlegung geschieht in einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Für eine nachvollziehbare und einheitliche Berichterstattung gibt es unterschiedliche globale und nationale Standards (z.B. GRI Standards Global Reporting Initiative und DNK Deutsche Nachhaltigkeitskodex), mit denen alle wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte aufgezeigt werden können.
Nachhaltigkeitsmanagement
Unter Nachhaltigkeitsmanagement versteht man die Steuerung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens. Grundlage hierfür sind die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die Implementierung von Regeln und Prozessen sowie Definition von Verantwortlichkeiten und schließlich die Formulierung von Kennzahlen und die Erhebung vergleichbarer Daten. Es wird dabei ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, welcher die folgenden Bereiche umfasst.
- Umwelt- und Energiemanagement
- Abfallmanagement
- Risikomanagement
- Soziale und ökologische Arbeitsbedingungen
- Wahrung der Menschenrechte bei Zulieferketten
- Bekämpfung von Korruption
Meist werden diese Bereiche von unterschiedlichen Stellen in der Organisation bearbeitet, daher fällt dem Nachhaltigkeitsmanagement die Aufgabe zu, als zentrale Anlaufstelle eine ganzheitliche Betrachtung zu ermöglichen.
Nachhaltigkeitsstrategien
Zur Erreichung einer nachhaltigen Gesellschaft wurden drei Strategien identifiziert. Hierbei handelt es sich um übergreifende Strategien zur Reduktion von Ressourcenverbräuchen und Emissionen, welche in allen Lebens- und Arbeitsbereichen angewendet werden können. Diese Strategien sind nicht zu verwechseln mit nationalen oder unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategien, die auch als Pläne oder Konzepte bezeichnet werden könnten.
- Die Effizienzstrategie
Diese Strategie zur Reduktion von Ressourcenverbräuchen und Emissionen fokussiert die Verbesserung technischer Voraussetzungen. Zur Verdeutlichung lassen sich hier zwei sehr prägnante Beispiele nennen, nämlich der Austausch der Glühbirne durch LED-Lampen, welcher mit einem immensen Einsparpotential verbunden ist und die Entwicklung von Katalysatoren zur Reduktion von Emissionen. Auf eine Formel gebracht:
Nachhaltigkeitsstrategie Effizienz heißt, dass möglichst gute Ergebnisse mit möglichst wenig Einsatz von Ressourcen und Energie und wenig Emissionsausstoß erzielt werden.
- Die Konsistenzstrategie
Bei dieser Strategie für mehr Nachhaltigkeit handelt es sich um zwei Wege. Zum einen die Substitution, also der Ersatz von fossilen Ressourcen durch regenerative Ressourcen, wie z.B. Windenergieräder statt Kohlekraftwerke. Der zweite Weg ist durch andere Produktion mit wiederverwertbaren Materialien den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, wie z.B. Mehrweg- statt Einwegverpackungen, kompostierbare Tüten statt Plastiktüten.
Nachhaltigkeitsstrategie Konsistenz heißt, anders zu produzieren mit regenerativen Energien oder durch wiederverwertbare Materialien.
- Die Suffizienzstrategie
Während sich die Effizienz- und Konsistenzstrategie mit technischen Lösungen auseinandersetzt, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, setzt sich die Suffizienzstrategie mit dem Verhalten von Menschen auseinander. Es geht dabei um die Frage, welche Ressourcen tatsächlich für die Befriedigung von Bedürfnissen genutzt werden müssen. Es geht dabei um eine Verhältnismäßigkeit des Ressourcenverbrauchs zum eigentlichen Nutzen. Da es dabei häufig auch um weniger Konsum und Produktion geht, wird diese Strategie fälschlicherweise häufig mit Verzicht gleichgesetzt. Suffizientes Verhalten ist allerdings nicht der Verzicht an sich. Ein häufig (etwas polemisches) Beispiel ist der Brötchenkauf beim 500m entfernten Bäcker mit dem SUV. Ein zwei Tonnen schweres Fahrzeug für 4 Brötchen zu fahren ist ein enormer Ressourcenverbrauch. Wäre es daher ein Verzicht zu Fuß oder mit dem Rad zum Bäcker zu gelangen? Wohl eher nicht. Also suffizientes Verhalten ist damit z.B. weniger Auto (und weniger schnell) zu fahren oder auch anders und weniger zu Hause zu heizen. Insgesamt wissen wir mittlerweile, dass der heutige Lebensstil in Industriegesellschaften nicht für die gesamte Menschheit realisierbar ist, ohne dabei die Tragfähigkeit der Erde zu überschreiten.
Nachhaltigkeitsstrategie Suffizienz heißt, Ressourcenverbrauch mit dem richtigen Maß unter Einhaltung der planetaren Belastungsgrenzen durch umweltschonendes Verhalten, zu reduzieren.
Die Strategien stehen nicht konträr zueinander, sondern müssen gemeinsam gedacht werden. Nur wenn die drei Strategien ineinandergreifen, besteht die Möglichkeit einer nachhaltigen Entwicklung, welche sowohl die Umwelt schont als auch den gesellschaftlichen Wohlstand im Sinne der Bedürfnisbefriedigung wahrt.
Ökologischer Fußabdruck
Der ökologische Fußabdruck beschäftigt sich mit der Biokapazität unserer Erde und darüber hinaus mit den negativen ökologischen Auswirkungen des Konsumverhaltens.
Dabei wird für eine einzelne Person errechnet, wie viele Ressourcen diese mit ihrem Lebensstil verbraucht. Einbezogen wird alles, was in den verschiedenen Bereichen von Nahrung, Mobilität, Wohnen und dem allgemeinen Konsumverhalten anfällt. Für den daraus entstehenden individuellen Ressourcenverbrauch wird anschließend berechnet, wie viel Landfläche benötigt wird, um Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen. Dies wird in gha (globale Hektar) angegeben. Der Flächenverbrauch wird anschließend auf die globale Gesamtbevölkerung hochgerechnet, um dies mit der real zur Verfügung stehenden Fläche unserer Erde zu vergleichen. Das Ergebnis ist die Anzahl an Erden, die notwendig wäre, wenn jeder Mensch diesen jeweiligen Lebensstil ausüben würde. In das Ergebnis des ökologischen Fußabdrucks fließt anteilig auch der gesamtgesellschaftliche Konsum eines Landes ein. Dies beinhaltet die öffentliche Infrastruktur wie bspw. Straßen oder auch öffentliche Dienstleistungen von Krankhäusern, Polizei u. a.
Neben dem ökologischen Fußabdruck wird – je nach Rechner – auch der CO2-Fußabdruck berechnet. Dieser gibt Auskunft darüber, wie viele Tonnen CO2-Emissionen innerhalb des jeweiligen Lebensstils anfallen.
Ziel des ökologischen Fußabdrucks ist die individuelle Sensibilisierung für die negativen Effekte des eigenen Lebensstils. Mit der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks sollten immer auch Anregungen für ressourcenschonendes Verhalten gegeben werden, um dem Individuum Handlungsoptionen zu eröffnen.
Ökologische Fußabdruck-Rechner:
- Ein eher simpler Test für Einsteiger*innen von Brot für die Welt finden Sie unter diesem Link (Öffnet in einem neuen Tab) .
- Einen ausführlichen Rechner von Global Footprint Network finden Sie unter diesem Link (Öffnet in einem neuen Tab) .
Ökologischer Handabdruck
Der ökologische Handabdruck legt im Gegensatz zu dem ökologischen Fußabdruck nicht den Fokus auf die Reduktion negativer Auswirkungen, sondern misst die positiven Nachhaltigkeitswirkungen des persönlichen Engagements eines Individuums.
Der Handabdruck bezieht sich also auf die Ebene des einzelnen Individuums, welches sich für Veränderungen in Strukturen von z.B. Verein, Stadt oder Unternehmen einsetzt, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Beispielweise kann es dabei um das Engagement für attraktivere Fahrradstellplätze an der Arbeitsstätte gehen, um damit einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Mobilität zu leisten. Im Bereich der nachhaltigen Ernährung kann als Beispiel der persönliche Einsatz für ein veganes Angebot in der Mensa angeführt werden. Damit meint der ökologische Handabdruck explizit den Einsatz/ das Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene kann in dieser Weise Einfluss genommen werden, beispielsweise durch ein aktives politisches Engagement in Vereinen, Verbänden, Gewerkschaften und politischen Parteien.
Auf individueller Ebene meint der ökologische Handabdruck also das positive Engagement einer einzelnen Person hinsichtlich ökologisch, sozial oder ökonomisch nachhaltiger Veränderungen und Entwicklungen. Die Verwendung des Begriffs „Handabdruck“ für Produkte und Dienstleistungen muss kritisch betrachtet werden, da ein Produkt an sich nur eine gute oder schlechte Klima- und Umweltbilanz haben kann und kein eigenes Engagement darstellt. Der Einsatz für die Herstellung eines nachhaltigen Produkts auf der Individuumsebene stellt dabei den ökologischen Handabdruck dar.
Informationen zu Handlungsimpulsen und Handlungshilfen finden Sie auf den folgenden Webseiten:
www.handabdruck.eu (Öffnet in einem neuen Tab)
www.germanwatch.org/de/handprint (Öffnet in einem neuen Tab)
www.germanwatch.org/de/handel-o-mat (Öffnet in einem neuen Tab)
Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE)
Als Reaktion auf das 1992 in Rio de Janeiro beschlossene weltweite Aktionsprogramm für eine nachhaltige Entwicklung für das 21. Jahrhundert wurde 2001 in Deutschland auf nationaler Ebene der RNE gegründet. Seine Aufgabe ist es, die Bundesregierung hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsstrategie objektiv und unabhängig zu beraten, Stellungnahmen zu aktuellen Themen abzugeben und wissenschaftliche Studien in Auftrag zu geben. Dem Rat gehören Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an. Es werden fortlaufende Jahrestagungen veranstaltet. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des RNE (Öffnet in einem neuen Tab) .
Weltklimagipfel
Der Weltklimagipfel beinhaltet eine Konferenz der Vereinten Nationen, bei der die Führungsspitzen aus allen Ländern der Welt zusammenkommen, um sich darüber zu einigen, wie die weltweiten Maßnahmen zur Lösung der Klimakrise intensiviert werden können. Eine erste Zusammenkunft der Länder fand unter dem Titel „Erd- oder Umweltgipfel“ 1992 in Rio de Janeiro statt. Hier wurde unter anderem die Agenda21 von 178 Staaten beschlossen. Sie legt Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung des 21. Jahrhunderts fest.
Im Rahmen des ersten Weltklimagipfels, COP1, welcher als Nachfolgekonferenz zu Rio 1992 bezeichnet wird, wurden 1995 in Berlin die Verpflichtungen der Konvention fortentwickelt und verschärft. Bei dem dritten Weltklimagipfel, COP3, 1997 in Kyoto, Japan, wurde das „Kyoto-Protokoll“ von 191 Staaten ratifiziert. Hier wurden erstmals rechtlich verbindliche Ziele für Emissionshöchstmengen für Industrieländer international festgelegt. Die Staaten verpflichteten sich in Teilstufen ihre THG-Emissionen (THG = Treibhausgas) zu senken. Diese Verpflichtung war nur mit mäßigem Erfolg gekrönt, bis heute verließen Staaten das Protokoll (z.B. Kanada 2013) oder machten Teilstufen der Reduktion nicht mit (z.B. Neuseeland, Japan, Russland). Die Reduktionsziele wurden zwar von den teilnehmenden Staaten erreicht. In der globalen Gesamtbetrachtung stieg der Ausstoß bis 2010 um 29% und bis 2020 um über 50%. Ein Hauptgrund war die industrielle Entwicklung der Schwellenländer (China, Brasilien, usw.).
Auflistung der zurückliegenden Weltklimagipfel:
- 1992 Rio de Janeiro (Umweltgipfel)
- 1995: Berlin (COP 1)
- 1996: Genf (COP 2)
- 1997: Kyoto (COP 3)
- 1998: Buenos Aires (COP 4)
- 1999: Bonn (COP 5)
- 2000/2001: Den Haag (COP 6) und Bonn (COP 6-2)
- 2001: Marrakesch (COP 7)
- 2002: Neu-Delhi (COP 8)
- 2003: Mailand (COP 9)
- 2004: Buenos Aires (COP 10)
- 2005: Montreal (COP 11/CMP 1)
- 2006: Nairobi (COP 12/CMP 2)
- 2007: Bali (COP 13/CMP 3)
- 2008: Posen (COP 14/CMP 4)
- 2009: Kopenhagen (COP 15/CMP 5)
- 2010: Cancún (COP 16/CMP 6)
- 2011: Durban (COP 17/CMP 7)
- 2012: Doha (COP 18/CMP 8)
- 2013: Warschau (COP 19/CMP 9)
- 2014: Lima (COP 20/CMP 10)
- 2015: Paris (COP 21/CMP 11)
- 2016: Marrakesch (COP 22/CMP 12/CMA 1-1)
- 2017: Bonn (COP 23/CMP 13/CMA 1-2)
- 2018: Katowice (COP 24/CMP 14/CMA 1-3)
- 2019: Madrid (COP 25/CMP 15/CMA 2)
- 2021: Glasgow (COP 26/CMP 16/CMA 3)
- 2022: Scharm asch-Schaich (COP 27/CMP 17/CMA 4)
Netzwerke
DG HochN
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen e.V. ist ein Netzwerk für Universitäten und Fachhochschulen, um ihre nachhaltige Entwicklung gemeinsam zu gestalten. Dabei bietet das Netzwerk eine Vielzahl von Aktivitäten:
- Fort- & Weiterbildungen
- Förderung von Vernetzung
- Innovative Lehr-Lern-Konzepte
- Bildungspolitische Aktivitäten
- Öffentlichkeitsarbeit
- Auditsysteme für Nachhaltigkeit
- etc.
DG HochN verfolgt den Zweck, die Umsetzung des UNESCO-Programms „Bildung für Nachhaltige Entwicklung für 2030“ im deutschen Hochschulsystem zu unterstützen.
Das übergreifende Ziel des UNESCO-Programms ist es, dass bis 2030 alle Hochschulen in Deutschland Nachhaltigkeit und Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals zu einem sichtbaren und effektiven Ausdruck ihres Wirkens in Forschung, Lehre, Betrieb, Governance und Transfer gemacht haben. Alle Studierenden im deutschen Hochschulsystem sollen spätestens 2030 in einem erkennbaren Anteil Bildung für Nachhaltige Entwicklung in ihren jeweiligen Studiengängen erwerben können.
Durch die vollwertige Mitgliedschaft der FH Dortmund im DG HochN, haben alle HS-Mitglieder die Möglichkeit kostenfrei Einzelmitglied zu werden und damit Zugang zu den Fort- & Weiterbildungsangeboten und den Vernetzungsaktivitäten.
Bei Interesse melden Sie sich gerne im CSR-Office oder informieren Sie sich auf der Website des DG HochN (Öffnet in einem neuen Tab) .
HAR Hochschulallianz ruhrvalley
Die Allianz der Fachhochschulen im Ruhrgebiet besteht aus der Hochschule Bochum, Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule.
Mit der von der Stiftung Mercator geförderten Hochschulallianz ruhrvalley vertiefen die drei Fachhochschulen ihre Kooperation in Studium, Forschung und Transfer und verfolgen das Ziel, den Wissenschaftsraum Ruhr durch gemeinsame wissenschaftliche, wirtschaftliche sowie bildungspolitische Impulse und Initiativen zu stärken.
HN NRW Hochschulnetzwerk
Angewandte Forschung – Hochschulnetzwerk NRW (HN NRW) ist der Verbund der 21 staatlichen und staatlich refinanzierten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Nordrhein-Westfalen. Gegründet wurde das HN NRW als Projekt im Jahr 2004 unter dem Namen „Lebendige Forschung an Fachhochschulen in NRW“, mit dem Ziel, für Fachhochschulforschung eine höhere Wahrnehmung seitens der Politik zu erreichen.
Im Jahr 2017 erfolgte die Umbenennung in „Angewandte Forschung – Hochschulnetzwerk NRW“. Seit seiner Gründung erhält das HN NRW eine Förderung vom Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Das HN NRW hat die Aufgabe, die Forschungsstärke seiner Mitgliedshochschulen sichtbar zu machen und dadurch Impulse zu setzen, politische Prozesse anzustoßen, Synergien zu schaffen und den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.
- Impulse geben
- Dialoge führen
- Prozesse initiieren
- Kooperationen fördern
- Forschungsthemen kommunizieren
Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Hochschulnetzwerks NRW (Öffnet in einem neuen Tab) .
netzwerk n e. V.
Das netzwerk n ist ein Netzwerk von überwiegend Studierenden, Initiativen, Promovierenden und jungen Berufstätigen an Hochschulen und engagiert sich für einen gesamtinstitutionellen Wandel an Hochschulen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in den Bereichen Betrieb, Lehre, Forschung, Governance und Transfer. Es gehört zum Selbstverständnis des Vereins, dass die Aktiven auch ihr eigenes Handeln an den Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung ausrichten.
In erster Linie bietet das netzwerk n eine Plattform (wie Facebook) für Hochschulgruppen im Bereich Nachhaltigkeit. Mit dieser Plattform haben die Gruppen die Möglichkeit sich zu vernetzen, eine Cloud für die einfache Datenspeicherung zu nutzen, Pads zur gemeinsamen Dokumentenbearbeitung anzuwenden, Termine einzustellen, miteinander zu kommunizieren und einige Features mehr. Darüber hinaus haben die Gruppen die Möglichkeit mit aktuell über 180 anderen Hochschulgruppen in Deutschland in Kontakt zu treten.
Daneben haben sich weitere Aktivitäten entwickelt. Der Verein bietet frei zugängliche Arbeits- und Bildungsmaterialien, Wandercoachings für neue Hochschulgruppen. Es lohnt sich ein Blick auf die Website des netzwerk n (Öffnet in einem neuen Tab) .
An der FH Dortmund existiert das „Kollektiv | sozial-ökologische Transformation“ aus dem Master Soziale Nachhaltigkeit & demografischer Wandel auf der Plattform N.