Studierende der Architektur haben in einem Blockseminar Geräte gebaut, die aussehen wie Maschinen-Prototypen. Praktisch sind sie nicht – sie erfüllen einen anderen Zweck.
16 Studierende standen im Blockseminar „Tinguely 2.1“ im November vor der Aufgabe, geeignete Schrottteile zu sammeln und im Metalllabor zu Maschinen zusammenzuschweißen. Vorbild dafür ist der Schweizer Maler und Bildhauer Jean Tinguely, der mit seinen eigenwilligen, wackelnden und surrenden Maschinchen als einer der Begründer der Kinetischen Kunst gilt.
„Die Studierenden haben dabei viel gelernt über Material und Materialverhalten“, sagt Prof. Dr. Helmut Hachul, der das Seminar mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Daniel Horn geleitet hat. Darüber hinaus sei es für die Studierenden eine kreative Abwechslung gewesen, die allen richtig Spaß gemacht habe.
Gut funktionieren müssen die Maschinen nicht. Es ist vielmehr erwünscht, dass sie wackeln, eiern und poltern. Ihre Konstruktionen haben die Studierenden mit einfallsreichen Namen und einem fantasievollen Kontext versehen. „Im Kern ist es Poesie“, sagt Prof. Dr. Helmut Hachul mit einem Lächeln in der Stimme.
Es war nicht das erste Tinguely-Konstruktions-Seminar. Prof. Hachul: „Wir machen das manchmal, wenn wir das Gefühl haben, wir müssten dieses allzu pragmatische Denken aufbrechen.“ Architektur erfordere die Fähigkeit, mit wachen Augen durch die Gegend zu laufen und auch dort Möglichkeiten zu sehen, wo man sie nicht vermutet. Mit den Ergebnissen ist Prof. Hachul mehr als zufrieden: „Das alles ist wirklich innerhalb einer Woche entstanden. Die Studierenden haben das hervorragend gemacht.“