„Haus Kummerveldt“, die preisgekrönte Mini-Serie von FH-Dortmund-Absolventin Lotte Ruf ist jetzt in der Arte-Mediathek verfügbar. Der deutsch-französische Kultursender hat sich die Rechte bis Mitte 2026 gesichert und macht die Serie damit erstmals einem breiten Publikum frei zugänglich.
Worum geht es? „Haus Kummerveldt“ spielt in der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts. Luise von Kummerveldt lebt auf einem Wasserschloss im Münsterland. Ihr Ziel: Sie will Schriftstellerin werden. Doch das deutsche Kaiserreich sieht das für Frauen nicht vor – und der weibliche Handlungsspielraum in dieser patriarchalen Gesellschaft ist enger geschnürt als das Korsett, das die Frauen in dieser Zeit tragen müssen. Die Geschichte – erdacht von Regisseur Mark Lorei und Autorin Cecilia Röski – ist gespickt mit schwarzem Humor und Morbidität. Produzentin der Serie ist Lotte Ruf. Die Web-Serie war der praktische Teil ihrer Bachelor-Arbeit im Studiengang Film und Sound an der FH Dortmund. Lotte Ruf hat inzwischen ihre eigene Firma gegründet und macht ihren Master an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
Publikumspreis und nachhaltige Produktion
Mit „Haus Kummerveldt“ hat Lotte Ruf unter anderem den Publikumspreis des renommierten First Steps Award für junge Filmschaffende gewonnen. „Wir machen Filme für das Publikum, daher freut es mich besonders, wenn die Geschichte vielen Menschen gefällt“, sagte sie nach der Preisverleihung. Mit der Serie wolle sie vor allem junge Leute erreichen und sie für Historisches begeistern, indem es auf moderne Art erzählt wird.
Das gelingt. Die Zeitschrift ELLE spricht von einer „jungen und poppigen Machart“, mit der sich die Serie von jeglichem Klischee der Historien-Serien künstlerisch selbst befreit. Die Autorin in der Berliner Zeitung nennt die Serie „herrlich kurios und wohltuend ernsthaft“.
In ihrer Abschlussarbeit an der FH Dortmund hat sich Lotte Ruf unter anderem mit einer möglichst klimaneutralen Produktion von Filmen beschäftigt. So wurde „Haus Kummerveldt“ fast ausschließlich an echten Orten und nicht im Studio gedreht, wo der Bau von Kulissen viele Ressourcen verschlingt. Bei der Technik wurde etwa auf stromsparende LED-Lampen gesetzt, was die ansonsten häufig genutzten Diesel-Generatoren für diese Produktion überflüssig machte. Und auch das Catering beistand aus regionalen Produkten ohne Einweggeschirr.