Was in der Antike mit der Beobachtung der Anziehungskraft von Bernstein (griechisch: „Elektro“) , den man an Stoff rieb auf Federn begann, fand mit der industriellen Revolution ein breites Anwendungsfeld zur Erhöhung des menschlichen Lebensstandards.
Heute ist Elektrizität aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Angaben von Statista zu Folge betrug der Absatz von Smartphones in Deutschland im Jahr 2021 20,4 Millionen Stück. Nahezu jedes Haushaltsgerät funktioniert heute elektrisch und auch vor der Mobilität macht die Elektrifizierung nicht Halt. Weltweit stieg die Anzahl an Autos mit Elektroantrieb von 1,4 Mio in 2015 auf über 17 Millionen im Jahre 2021. Elektrische Fahrräder (Pedelecs) erreichten im selben Jahr sogar einen Absatz von 40 Millionen Stück. Diese Entwicklung geht rasant weiter und wäre ohne Ingenieur*innen der Fachrichtung Elektrotechnik nicht denkbar. Hinter jedem neuen Handy stehen mehrere Teams von Fachkräften, verteilt auf Unternehmen mit unterschiedlichsten Spezialisierungen, z.B. Display- oder Akku-Entwicklung.
Elektro-Ingenieur*innen entwickeln Antriebe für Elektrofahrzeuge, Verstehen und Entwerfen die Schaltungen für neue Prozessoren und deren Produktionsprozesse, programmieren moderne und intelligente Steuerungen für automatische Produktionsmaschinen und planen die Energieversorgung von heute und morgen.
Berufsaussichten
Aktuelle Arbeitsmarktstudien zeigen sehr gute Karrierechancen für Absolvent*innen der Elektrotechnik auf. So hatten z.B. im letzten Quartal des Jahres 2021 arbeitssuchende Ingenieur*innen die Qual der Wahl zwischen im Schnitt vier potentiellen Stellen. Der Verband der Elektrotechnik (VDE) schätzt, dass in den kommenden 10 Jahren zusätzliche 100.000 Elektroingenieur*innen benötigt werden.
Diese große Anzahl an Stellen verteilt sich auf die unterschiedlichsten Branchen, angefangen bei den Automobilherstellern, inklusive den Zulieferbetrieben, über Mittelstand bis hin zu den Unternehmen der Energieversorgung.
Diese unterschiedlichen Branchen erfordern natürlich unterschiedliche Schwerpunkte in der Ingenieursausbildung.
Schwerpunkt-Bereiche im Elektrotechnik-Studium
Wir im Fachbereich Elektrotechnik an der FH Dortmund haben daher das Elektrotechnik-Studium in drei Schwerpunkt-Bereiche unterteilt. Alle Vertiefungen bauen dabei auf gemeinsamen Grundlagen auf, besitzen aber jede auf Ihre Weise eine eigene Ausprägung:
- Antriebssysteme und Automation
Wie funktioniert eigentlich ein Elektromotor und welche Arten von Elektromotoren gibt es überhaupt? Was macht den Unterschied zu einem Generator aus? Und wie bringe ich eine Maschine dazu, komplexe Abläufe automatisch und zugleich sicher und präzise auszuführen? Die Antwort auf diese Fragestellungen finden Sie in der Vertiefungsrichtung „Antriebssysteme und Automation“. Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie in dieser Vertiefung erlernen, eröffnen Ihnen ein breites ingenierurwissenschaftliches Berufsspektrum, was von Mess- und Regeltechnik im Anlagenbau bis hin zur Entwicklung von Elektromotoren bzw. deren Ansteuerelektronik reicht.
- Elektrische Energie- und Umwelttechnik
Wie eingangs erläutert, steigt der Bedarf an elektrischer Energie zunehmend an. Doch woher kommt der Strom? Und vor allem: Wie wird er von der Erzeugung bis hin zur Steckdose verteilt? Was für Technik und welche Methoden sind notwendig, um eine Versorgung mit elektrischer Energie rund um die Uhr zu gewährleisten? In der Vertiefungsrichtung „Elektrische Energie- und Umwelttechnik“ gehen wir mit Ihnen diesen Fragen auf den Grund. Wir vermitteln Ihnen das notwendige Fachwissen, angefangen bei Umwelt-Messtechnik, über den Umgang mit sehr hohen Spannungen und die Auslegung von elektrischen Verteil- und Übertragungsnetzen bis hin zu den sog. Erneuerbaren Energiequellen. Damit finden Sie sich später in Berufen nicht nur bei Energieversorgern wieder, sondern auch in Unternehmen, welche die notwendigen Komponenten wie Transformatoren, Schaltanlagen und Überwachungssysteme bauen. Ebenso finden Ingenieur*innen dieser Vertiefung Ihre Berufung in der Planung und Auslegung von Energiesystemen und Komponenten der Energieerzeugung wie z.B. Generatoren, Photovoltaik- und Windkraftanlagen.
- Industrieelektronik und Sensorik
Mit der Spezialisierung „Industrieelektronik und Sensorik“ eröffnet sich möglicherweise das breiteste Einsatzspektrum als Elektroingenieur*in. Fragestellungen wie „Woher weiß ein Computer eigentlich, wie warm es gerade ist?“ oder „Wie muss ich einzelne Bauelemente kombinieren, damit ein nutzbares Gerät entsteht?“ beschäftigen Sie maßgeblich in dieser Vertiefungsrichtung, wobei der Fokus dabei – wie der Titel schon sagt – auf dem Messen und Verarbeiten von physikalischen Größen und dem Entwurf elektronischer Schaltungen liegt. Sie lernen in dieser Vertiefungsrichtung, wie ein Computer arbeitet und wie Sie diesem beibringen, nach Ihren Vorstellungen zu agieren – kombiniert mit entsprechender Peripherie zur Aktorik und Sensorik. Mit diesem Wissen und diesen Fähigkeiten haben Sie die Möglichkeit, in sehr vielen Bereichen der Elektrotechnik Fuß zu fassen, in der Automation ebenso wie in der Energieversorgung – je nachdem, in welchem Unternehmen Sie tätig sind. Elektroniker werden überall dort gebraucht, wo Komponenten entwickelt werden, egal ob es sich dabei um PV-Wechselrichter, Fahrradakkus, Steuergeräte für elektrische Fenster oder moderne, energieeffiziente Pumpen handelt.
Fazit
Mit der Studienwahl „Elektrotechnik“ entscheiden Sie sich für eines der interessantesten und aktuell wichtigsten Fächer der Ingenieurwissenschaften. Die Berufsaussichten sind sehr gut.
Deswegen:
Treten auch Sie in die Fußstapfen namhafter Elektrotechnik-Pioniere wie Werner von Siemens, Nikola Tesla oder Thomas A. Edison und entscheiden Sie sich für ein Studium der Elektrotechnik, natürlich bei uns an der FH Dortmund!